50 Jugendleiter aus dem Landkreis beteiligten sich an der traditionellen Skiwoche
Kürzlich führte die Bayerische Sportjugend (bsj) im Landkreis Cham wieder die alljährliche Fortbildungsmaßnahme (AEJ) am oberbayerischen Spitzingsee durch, die traditionell das Highlight zum Jahresbeginn im vielfältigen Programmangebot der BSJ darstellt. Besonders erfreut zeigten sich Hauptorganisator Rainer Schmid und BSJ Vorsitzende Birgit Daschner darüber, dass sich unter die insgesamt 50 Teilnehmer aus den verschiedensten Vereinen des Landkreises diesmal auch wieder ein paar junge Gesichter mischten, die sich schon aktiv in die Jugendarbeit einbringen. Des Weiteren nahmen heuer mit Tim Döke, dem Vorsitzenden der Sportjugend Bautzen und dem Sportfreund Sven Thomas zwei Jugendleiter aus dem Partnerlandkreis Bautzen an der BSJ-Fortbildung teil. Nachdem der vollbepackte Bus dann am Sonntag um 14 Uhr in Cham aufbrach, traf man genau richtig zum Abendessen im BLSV Haus Bergsee am Spitzingsee ein. Nach einem schnellen Beziehen der Zimmer ging es dann gleich richtig los.
Birgit Daschner, die Vorsitzende der BSJ Cham hieß nochmals alle herzlich willkommen und Lehrgangsleiter Rainer Schmid gab ein paar organisatorische Hinweise zum Wochenprogramm der AEJ, die zur Lizenzverlängerung für diverse Übungsleiterscheine angerechnet werden kann. Nach einer kurzen Vorstellung des Skilehrerteams gingen Gerhard Richter und Manfred Dietl nochmals explicit auf die FIS-Ski- und Pistenregeln v.a. zum gemeinsamen Fahren in der Gruppe ein, ehe bereits mit den theoretischen Inhalten der AEJ losgelegt wurde, die in diesem Jahr schwerpunktmäßig in der Rhetorikschulung der Teilnehmer stand. Mit Dr. Gudrun Wilhelm konnte man eine äußerst kompetente, erfahrende und erfolgreiche Sportwissenschaftlerin aus München als Referentin gewinnen. Wilhelm promovierte an der Universität Dortmund im Fachbereich Leistungssport. Qualitätsmanagement, Strategieentwicklung, Moderation von Gruppen, Persönlichkeitsanalyse sowie Rhetorik und Kommunikation gehören zu ihrem Berufsfeld. Seit über 20 Jahren betreut sie Spitzensportler und Spitzenkräfte in der Wirtschaft in den Bereichen Team-, Organisations-, Prozess und Persönlichkeitsentwicklung. Besonderen Wert legt sie darauf, dass alle ihre Denkansätze auf dem christlichen Wertesystem basieren. Um einen ersten Eindruck von der Jugendleitergruppe zu gewinnen, begleitete die Referentin die Teilnehmer bereits bei der Vorstellungsrunde und den Kennenlernspielen. In einem anschließenden Einführungsreferat stellte sie die Wichtigkeit der freien Rede bei allen möglichen Gelegenheiten heraus. Was aber einmal leicht und spontan aussehen soll, bedarf in Wirklichkeit einer exakten und peniblen Vorbereitung. Eine Kernaussage ist dabei, dass die Vorbereitung umso länger und intensiver ausfallen muss, je kürzer die eigentliche Rede ist. Im Folgenden gliederte sie für die Teilnehmer, wie man eine Präsentation in 70 Minuten professionell gestalten kann. Dazu müssen in einem ersten Schritt – dem sogenannten Brainstorming- , alle möglichen Gedanken gesammelt werden, um diese im nächsten Schritt mit einem Mindmap zu strukturieren, verfeinern und ordnen. Dr. Wilhelm zeigte nun mit zehn Begriffen, wie man sich anhand einer Körperroute (Fuß-Knie-Po-Bauch-Herz-Hand-Hals-Mund-Auge und Kopf) bestimmte Schlüsselbegriffe merken und miteinander verknüpfen kann. Nachdem einige Teilnehmer dies eindrucksvoll demonstrierten, endete der erste Ausbildungstag. Den Höhepunkt des ersten Abends bildete dann die traditionelle Spitzingtaufe, ein Sketch, bei dem alle Erstteilnehmer in einer feierlichen Prozession in die Gemeinschaft der Spitzingfahrer aufgenommen werden. Am ersten Skimorgen wurden die Übungsleiter je nach Fahrkönnen in fünf verschiedene Skigruppen eingeteilt, die von den lizenzierten Skilehrern Gerhard Richter, Manfred Dietl, Anna-Maria Martinitz, Josef Daschner, Werner Schell, Stefan Hartl, Eva Schmitt und Birgit Daschner bestens betreut wurden. Nachdem es die Tage vor der Anreise noch kräftig geschneit hatte, konnten sich die Übungsleiter auf den perfekt präparierten Skipisten austoben. Bereits am Nachmittag knüpfte die Sportwissenschaftlerin Dr. Wilhelm in einer kurzen Auffrischung an die Inhalte des Vorabends an. Anschließend musste jeder Teilnehmer eine Mindmap zu vorgegebenen Themen erstellen. Das Merken der Präsentationsinhalte, Einüben der Präsentation sowie die geeignete Visualisierung der Inhalte waren die nächste Aufgabe, wobei das vorherige Durchsprechen des Textes einen entscheidenden Faktor für das Gelingen der Präsentation darstellt. Um beim Auditorium einen guten Eindruck zu hinterlassen, ist eine ansprechende optische Verdeutlichung der Inhalte von Nöten. Zum Abschluss präsentierten fünf mutige Teilnehmer je eine zehn minütige frei gehaltene Rede, wobei die Themen von der Motivation von Ehrenamtlichen, dem Vorstellen des Golfsports, einer Alpenüberquerung mit dem Mountainbike, einer kommunalpolitischen Rede bis hin zu einer Überzeugungsrede für eine neue LED Flutlichtanlage bei Vereinsmitgliedern reichten. Zu jedem Vortragenden führte Wilhelm eine Feedbackrunde durch, in der sachliche und konstruktive Kritik geübt wurde. Mit lang anhaltendem Applaus bedankten sich die Teilnehmer bei der Referentin, und waren sich alle einige, viele nützliche Inhalte für die Vereinsarbeit und auch den privaten Bereich gewonnen zu haben. Diesen Worten des Dankes konnten sich BLSV Kreisvorsitzender Hubert Lauerer, BSJ Vorsitzende Birgit Daschner sowie Lehrgangsleiter Rainer Schmid nur anschließen und somit in den verdienten gemütlichen Teil des ersten Abends überleiten.
Bei gemütlichem Beisammensein und gemeinsamen Singen ließ man den ersten Skitag ausklingen, ehe es am Dienstagmorgen wieder auf die Skipiste ging, deren Zustand sich jedoch aufgrund der stetig steigenden Temperaturen von Stunde zu Stunde verschlechterte, weshalb das zünftige Mittagessen auf der Osthangalm gerade richtig kam. Am Abend wurde dann zu den Themen Verdienstausfall, Sonderurlaub und Freistellung referiert. Anschließend teilten BLSV-Kreisvorsitzender Hubert Lauerer und Birgit Daschner die Gruppenarbeiten ein. Die Teilnehmer sollten eine Dankesrede über die Skilehrer erarbeiten, die auf deren geleistete Arbeit sowie Anekdoten und Erlebnisse der Lehrgangswoche eingehen soll. Am Mittwoch machte man sich mit dem Bus auf den Weg ins benachbarte Skigebiet am Sudelfeld, wo man trotz anfänglichem Nebel einen abwechslungsreichen Skitag erleben konnte. Vor dem Abendessen wies BSJ Vorsitzende Birgit Daschner auf die wichtigsten Punkte des aktuellen Jahresprogrammes hin und hob dabei vor allem den alljährlich durchgeführten Multicup Wettbewerb hervor. Ebenso wurde das Jahresprogramm des BLSV-Kreises Cham und die gemeinsam von BSJ und BLSV geplante Zweitagesfahrt nach Budweis und Krumau vorgestellt. Der Abend stand dann ganz unter Motto „Spaß und Spiele“ und so verbrachten die Teilnehmer bei verschiedensten Karten-, Brett- oder Gesellschaftsspielen ein paar kurzweilige Stunden. Zusätzlich wurden mit Hilfe einer Buttonmaschine von jedem Teilnehmer Siegermedaillen und Erinnerungsbuttons gestaltet und hergestellt.
Am Donnerstag stand dann nochmals den ganzen Tag Skifahren auf dem Programm, wobei man mittags erneut auf der urigen Osthangsalm speiste und nachmittags verschiedene Formationsfahrten auf dem Osthang durchführte, die ebenfalls per Kamera aufgezeichnet wurden. Am Abend machte man sich dann mit Fackeln auf den Weg zur Unteren Firstalm, wobei hier der ein oder andere sicherlich die vier Skitage in den Beinen spürte. In der gemütlichen Hütte trugen die einzelnen Teamsprecher die in der Gruppenarbeit vorbereiteten Dankesreden über die Skilehrer vor und ernteten den verdienten Applaus aller Teilnehmer. Anschließend spielten die Musikanten Miri und Werner noch kräftig auf und ein kurzweiliger Hüttenabend ging viel zu schnell zu Ende. Da sich das Tauwetter die Woche hinüber fortsetzte, konnte die geplante Schlittenfahrt zurück ins Tal leider nicht durchgeführt werden. Zurück im Haus Berg-See ließ man den Abschlussabend dann gebührend ausklingen.
Den Freitagvormittag nutzte man nochmals zur Schulung der skifahrtechnischen Fertigkeiten auf den Pisten, ehe man den Bus belud und sich wieder in Richtung Heimat begab. Nachdem man dann abends wieder in Cham eingetroffen war , bedankte sich BSJ Vorsitzende Birgit Daschner bei den Skilehrern und dem BSJ Betreuerteam für ihren hervorragenden Job und bei allen Jugendleitern für die gute Mitarbeit an der Mibi, die sich wieder als rundum gelungene Fortbildungswoche herausstellte.